Rezension der Ausgabe „Schwerpunkt Genossenschaften“ der Zeitschrift „PLANERIN“

Gleich zwölf Textbeiträge widmen sich in dem Heft „PLANERIN“ der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL) dem vielfältigen Thema der Genossenschaften im Wohnungsbereich. Die 13 Textbeiträge beziehen sich einerseits auf die grundsätzlichen Aufgaben, Entwicklungen und Problemfelder, aber auch – und das ist das Spannende – einzelne Genossenschaften beleuchten ihre Tätigkeitsbereiche von ganz verschiedenen Blickwinkeln. Diese Berichte können eine sehr große Hilfe für Kommunalpolitiker*innen sein, Genossenschaften vor Ort zu unterstützen, neu zu gründen oder Wege zu finden.

Das Autor*innenteam ist erste Sahne. Karl Hofer, der Intendant der Stuttgarter IBA (Internationale Bauausstellung), stellt die Frage “Wer baut die Stadt der Zukunft” und bezieht sich auf Erfahrungen der IBA 87 in Berlin, die den Begriff des “behutsamen Stadtumbaus” prägte ausgehend von anfänglich urbanen Konflikten, Häuserbesetzungen und Quartierbündnissen , die zu neuen Formen der Kooperation führten, an deren Ende selbstverwaltete Wohnprojekte standen.

Diesen Faden nimmt auch Ricarda Pätzold auf, die das Deutsche Institut für Urbanistik vertritt. Die Stadt- und Quartiersentwicklung profitiert von dynamischen Genossenschaften und vor allem durch ein kooperatives Klima zwischen allen Gemeinwohl orientierten Akteur*innen. Sie nennt gute Beispiele: dem Think-Tank der Züricher Genossenschaft ist das bekannte Hunzinger-Areal zu verdanken und der Münchner “Prinz- Eugen-Park entstand durch die Initiative mehrerer Genossenschaften, aber auch Baugemeinschaften und Gemeinwohl orientierter Bauträger*innen.

Im Beitrag “Wir bauen die Stadt der Vielfalt“ berichten Andreas Barz und Ulf Heitmann über das Bündnis Junger Baugenossenschaften in Berlin und Brandenburg und bemängeln die fehlende öffentliche Unterstützung.

Die Textbeiträge umfassen zwei bis drei Seiten und geben kurz und übersichtlich Einblick und auch Ausblick in das breite Spektrum der Genossenschaftsidee im Wohnungsbau. Spätestens nach dieser Lektüre ist klar, dass dies wohnungspolitisch gesehen, der richtige Weg ist um den Renditehaien den Wohnungsmarkt zu entziehen.

Diese Rezension erschien zuerst im GRIBS-Kommunalrundbrief 2/2020.

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