Schulbesuch, 20. Juli 2020, im Rahmen der bayernweiten Schulbautour
Grund- und Mittelschule Baunach
Basteistraße 8-10
96148 Baunach
Schüler*innenzahl: 480
Baujahr: 1970er Jahre, geplanter Umbau: ab 2021
Architekturbüro: Kuchenreuther Architekten, Marktredwitz
Die Grund- und Mittelschule Baunach hat Großes vor! Das Gebäude soll ab 2021 energetisch saniert und dabei grundlegend umgebaut werden. Eine große Herausforderung, wenn man bedenkt, dass die Schule in den 1970er Jahren erbaut wurde, als noch die Flurschule als Maßstab galt. Die Schulfamilie möchte künftig in offenen Lernlandschaften lernen und lehren, mit „Lernstudios“ und flexiblen „Klassenzimmern plus“. Ich begrüße diesen ehrgeizigen Ansatz und freue mich darauf, diesen Prozess weiter zu begleiten und zu beobachten.
Mir fällt bei meinen Besuchen immer wieder auf, dass gerade die Kommunen und Verwaltungsgemeinschaften im ländlichen Raum großen Wert auf attraktive, moderne Schulgebäude legen. In Baunach spüre ich, dass Schulfamilie, Kommunalverwaltung und Planer an einem Strang ziehen, um aus der alten Flurschule, dem „Kasten“ der 1970er Jahre ein zeitgemäßes Haus zu machen, in dem sich die Schüler*innen und Lehrer*innen gern aufhalten!
Ich freue mich über die Kreativität der Beteiligten – wegweisende Schulbauten wie der Neubau des Schmuttertal-Gymnasiums in Diedorf wurden als Inspiration herangezogen. Ja, auch ein Altbau bietet großartige Chancen! Mit Blick auf die Nachhaltigkeit von Bauwerken sollten die Qualitäten von Bestandsgebäuden gesehen – und diese dann mit Mut und Ehrgeiz umgebaut werden. Für moderne, fröhliche Schulgebäude, in denen sich alle wohl fühlen. Ich wünsche der Grund- und Mittelschule Baunach viel Energie für diesen Prozess!
Fotos: Ursula Sowa
Das Gebäude der Grund- und Mittelschule Baunach stammt aus den 1970er Jahren und entspricht seit Langem nicht mehr den funktionalen Erfordernissen eines modernen Schulbetriebs; der bauliche Zustand ist mangelhaft. Die geplante Generalsanierung wird die Schule in den nächsten 8-10 Jahren beschäftigen. Geplant sind vier Bauabschnitte, Gesamtkosten: rund 22 Millionen Euro.
Rektor Rudolf Hennemann will weg von der Flurschule: „Die Sanierung ist eine große Chance, die Weichen für die nächsten Jahrzehnte zu stellen!“, sagt Hennemann im Gespräch mit der Grünen-Landtagsabgeordneten Ursula Sowa. Er war von Anfang an intensiv in die Planungen für den Umbau und die Generalsanierung eingebunden. „Bau mit – Bau nach!“, lautet das Motto der Schulfamilie.
Neben der energetischen und technischen Generalsanierung sollen die Räumlichkeiten an die Anforderungen eines zeitgemäßen Unterrichts angepasst werden. Die Schulfamilie wünscht sich insbesondere für die Mittelschule offene Lernlandschaften sowie ein „Lernstudio“ für den M-Zweig, in dem die Schüler einzeln oder in Teams flexibel lernen können.
Die großen Räume der 1970er Jahre bieten zwar viel Luft und Freiraum – Rektor Rudolf Hennemann würde sie jedoch gern in ein „Klassenzimmer plus“ umbauen lassen, um so zwischen zwei Klassenräumen einen weiteren, individuell nutzbaren Raum zu schaffen, der für Projektarbeit oder auch gemeinsam von zwei Klassen genutzt werden kann.
Die Brüstungen in den Klassenzimmern sind derzeit so hoch, dass die Schüler*innen im Sitzen nicht aus dem Fenster schauen können. „Hier ist noch Spielraum für kreative Lösungen!“, ermuntert Ursula Sowa, die ebenfalls Architektin ist, die Anwesenden. „Man könnte sie auf Sitzhöhe absenken, so dass die Kinder in den Nischen sitzen können; oder auf Tischhöhe rückbauen, um weitere Arbeitsplätze mit Blick aus dem Fenster zu erhalten!“
Grundsätzlich fällt bei den Schulbesuchen der Politikerin auf, dass alle Schulfamilien sich Fenster wünschen, die zu öffnen sind. „Lüftungsanlagen sind gut und schön, aber für das Wohlfühlklima sind zu öffnende Fenster. Ein berechtigtes Anliegen, das ich sehr befürworte“, so Sowa.
Ein kniffliges Thema ist – nicht nur in Baunach – die Barrierefreiheit. An der Grund- und Mittelschule Baunach ist hierfür ist ein zusätzliches Treppenhaus mit Aufzug neben dem Haupteingang angedacht. Um den Anforderungen des Brandschutzes zu genügen, müssen die holzverkleideten Garderoben in den Fluren wegfallen – bittere Kompromisse, die aber eingegangen werden müssten, sagt Architekt Peter Kuchenreuther.
Der Architekt hat in der anvisierten Planung die Qualitäten des Bestands im Blick: das luftige Foyer, große Fenster und wertige Böden – die im Zuge der Sanierung auch teilweise erhalten werden sollen. „So ein Bestandsgebäude ist ein hohes Gut!“, sagt Peter Kuchenreuther beim Besuch der Abgeordneten Sowa. „Bei einem Neubau werden geringere Flächenbandbreiten angesetzt.“ Derzeit sind die Förderanträge in der Bearbeitung, es bleibt abzuwarten, welche Förderbeträge die Verwaltungsgemeinschaft Baunach genehmigt bekommt.
- Der Umbau eines Bestandsgebäudes bietet durchaus Chancen gegenüber einem Neubau. Allerdings gilt es, neben der energetischen Sanierung auch die pädagogische Seite mitzudenken und zeitgemäße Räumlichkeiten zu schaffen. Hier kann Baunach ein Vorbild sein!
- Die Planung sieht vor, die Beton-Glas-Fassade durch hölzerne Strukturen zu ersetzen. Eine schöne und kreative Idee, die dem 1970er Gebäude einen zeitgemäßen „Look“ geben wird. Spielraum sehe ich noch bei der Gestaltung der Fensterbrüstungen: Ich würde mich freuen, wenn die Schulfamilie mit den Planern darüber nachdenkt, die Fensternischen abzusenken und anders, vielleicht auch unkonventionell zu nutzen!
- Die Generalsanierung der Grund- und Mittelschule Baunach wird die Schulfamilie in den nächsten 8-10 Jahren beschäftigen. Aber es liegen große Chancen für die Zukunft darin! Ich möchte diesen spannenden Prozess begleiten und freue mich, wenn die Schulfamilie mit mir in Kontakt bleibt und mir auch ihre Sorgen und Probleme mitteilt.