Seitenüberblick:
Vollendet:
1989 – 1999 IBA Emscher Park
2000 – 2010 IBA Fürst-Pückler-Land
2002 – 2010 IBA Stadtumbau
Aktuell:
IBA STADTLAND Thüringen
IBA Parkstadt Limburg | 2013 bis 2020
Die Internationale Bauausstellung Emscher Park trat 1989 mit dem Ziel an, dem zentralen Ruhrgebiet nach dem industriellen Niedergang Impulse für einen konzeptionellen Strukturwandel zu geben. 17 Städte, zahlreiche Initiativen und Projektpartner realisierten gemeinsam 117 Projekte mit dem Ziel, eine alte Industrieregion zukunftsfähig zu machen. Die IBA Emscher Park unter Leitung von Prof. Karl Ganser zeichnete sich durch den Aufbau neuer Planungsstrukturen und einen regionalen Ansatz aus, der weit über die Themen Wohnen und Stadtleben hinausging. Erstmals in der Geschichte der Bauausstellungen rückte die Landschaftsgestaltung und -architektur in den Vordergrund.
Initiator der IBA Emscher Park war das Land Nordrhein-Westfalen. Zur Finanzierung wurden neben Landesmitteln insbesondere Bundes- und EU-Mittel verwendet. Insgesamt wurden über 40 bereits bestehende Förderprogramme zielorientiert zusammengefügt, um die Projekte der IBA Emscher Park zu finanzieren. Dabei war die IBA nicht Träger, sondern Moderator der Entwicklung.
Die erste IBA in den neuen Bundesländern fand von 2000 bis 2010 in Südbrandenburg statt. Ihr Thema war die Neuinterpretation einer ländlichen Region nach dem Ende des Bergbaus in der Niederlausitz. Ziel der IBA Fürst-Pückler-Land (auch genannt IBA see) war es, die ehemaligen Tagebaulandschaften aufzuwerten und der brachliegenden Landschaft eine neue Identität zu geben.
Mit Vertretern der Gemeinden und der Region, Planern und Studierenden wurde die Idee zur IBA see mit der Bevölkerung und nationalen und internationalen Experten entwickelt und IBA-Projekte in der gesamten Niederlausitz umgesetzt. Zwei der Projekte waren grenzüberschreitend deutsch-polnisch. Die IBA wurde mit regionalen und Landesmitteln finanziert.
Die IBA Stadtumbau 2010 in Sachsen-Anhalt suchte zwischen 2002 und 2010 Antworten auf den Bevölkerungsrückgang in Ostdeutschland. Es waren vor allem Sachsen-Anhalts Klein- und Mittelstädte, die angesichts der Schrumpfung neue Weichen in der Stadtentwicklung stellen wollten. Erstmals erstreckte sich eine IBA über ein ganzes Bundesland.
Die IBA Stadtumbau 2010 war ein Projekt des Landes Sachsen-Anhalt, gemeinsam durchgeführt von der Stiftung Bauhaus Dessau und der SALEG Sachsen-Anhaltinischen Landesentwicklungsgesellschaft mbh. Die Finanzierung der Projekte erfolgte weitgehend aus dem Bund-Länder-Programm der Städtebauförderung „Stadtumbau Ost“.
Die IBA Thüringen hat STADTLAND zu ihrem Thema gemacht. Über mehr als zehn Jahre nimmt sie die kleinteilige Siedlungsstruktur des Freistaates Thüringen zum Ausgangspunkt. Der Begriff STADTLAND steht für veränderte Beziehungen zwischen Individuen und Natur, Siedlung und Landschaft sowie Gesellschaft und ihren Ressourcen. Der IBA Thüringen geht es um einen veränderten „gesellschaftlichen Stoffwechsel“. Durch gleichberechtigte und innovative Stadt-Land-Beziehungen sollen Probleme (besser) gelöst werden. Der Regionalbezug wird zur thematischen Klammer für Diskurse und Projekte der IBA Thüringen.
Die IBA Thüringen GmbH wurde 2012 auf Beschluss der Thüringer Landesregierung gegründet. Der Freistaat Thüringen ist einziger Gesellschafter. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen durch Haushaltsmittel des Freistaates, IBA Projekte genießen eine Vorrangförderung im Freistaat.
Mit der Region Parkstad Limburg nimmt erstmals eine Internationale Bauausstellung in den Niederlanden ihre Arbeit auf. Die Region Parkstad besteht aus acht Gemeinden, die aufgrund ihrer Vergangenheit als Bergbaugebiet eine gemeinsame Geschichte und Identität haben. Seit den Zechenschließungen in den 1970er Jahren macht ihr eine hohe Arbeitslosigkeit zu schaffen; junge Leute verlassen die Region. Gemeinsam mit der Provinz Limburg und seit 2016 der Gemeinde Schinnen strebt die IBA Parkstad an, eine nachhaltige und wirtschaftliche Zukunft für die Region zu gestalten. Initiatorin der IBA Parkstad ist die Städteregion Parkstad.
Titelfoto: Biotürme Lauchhammer @clemensfranz/wikimedia
Textquelle und weitere Informationen: www.open-iba.de