In einer rekordverdächtigen Bauzeit wurde neben dem Münchner Dantebad ein Parkplatz überbaut. Das wollte sich die Landtagsabgeordnete und baupolitische Sprecherin der Grünen Fraktion, Ursula Sowa, genauer ansehen und lud dazu Vertreter*innen aus Stadtrat und -verwaltung sowie Bürger*innen ihrer Heimatstadt Bamberg ein.
Das Gebäude am Dantebad ist insgesamt in weniger als einem Jahr entstanden – Planung und Ausschreibung inbegriffen. 180 Tage reine Bauzeit genügten, um die vier Stockwerke mit insgesamt 100 Wohnungen sowie mehreren Gemeinschaftsräumen über die Parkplätze zu stellen. Möglich machte das der Druck des Oberbürgermeisters und das Zusammenspiel aller Beteiligten – aber auch die serielle und modulare Holzsystembauweise, das parallele Arbeiten an Roh- und Ausbau sowie der Verzicht auf manche Details wie beispielsweise eine Verkleidung der kargen Betonstufen im Treppenhaus.
Schneller als sonst – und ohne neue Flächenversiegelung
Ein Bau in derartigem Eiltempo lässt sich dennoch kaum wiederholen, geschweige denn als Normalfall etablieren. Vergleichbare Projekte brauchen in der Regel bis zu vier Jahre. Trotzdem, das Projekt zeigt, wie schnell man eigentlich bauen könnte, so Ursula Sowa. „Ohne zusätzliche Flächenversiegelung und unter Einsatz von Holz als klimafreundlichen Baustoff – das hat Vorbildfunktion. Wir müssen weiterhin die Potentiale bereits genutzter oder brachliegender Flächen in den Städten erkennen, anstatt immer neue Wiesen zu versiegeln und Wälder zu roden.“
Träger der Wohnanlage ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft GEWOFAG. Die Mieten sind verhältnismäßig günstig, auch das liegt an dem optimierten Bauablauf und der seriellen Bauweise. Aber auch an der Grundfläche, die nicht extra gekauft werden musste. Darüber hinaus sind die Wohnungen von öffentlicher Hand gefördert, das heißt in diesem Fall, dass die Netto-Kaltmiete bei maximal 9,50 Euro je Quadratmeter liegt. Je nach Förderklasse kann sich diese Miete noch um bis zu 3,75 Euro reduzieren.
Wohnraum für Alleinstehende und Familien
Die meisten Wohnungen, nämlich 86, sind Einzimmerwohnungen für Singles – zwischen 24 und 31 Quadratmeter groß -, aber auch manche 2- bzw. 2,5-Zimmer-Wohnungen mit 50 Quadratmetern finden in dem Gebäude Platz. Entsprechend mischen sich auch einzelne Familien mit Kindern unter die, größtenteils aus jungen Alleinstehenden bestehende, Hausgemeinschaft. Begegnung findet in dem Gebäude in den Laubengängen sowie den Gemeinschaftsräumen mit Küche statt. Außerdem ist eine große Dachterrasse mit kleinem Spielplatz übers Treppenhaus beziehungsweise den Aufzug erreichbar.

Die Hälfte der Wohnungen wird über das Sozialreferat an Personen vergeben, die berechtigt sind, eine geförderte Wohnung zu bekommen. Die andere Hälfte setzt sich aus Wohnungslosen und anerkannten Geflüchteten zusammen. „Dass hier Wohnraum für Menschen geschaffen wird, die auf dem angespannten Wohnungsmarkt in München kaum eine Chance hätten, ist zu begrüßen“, ergänzt Sowa. „Dennoch: im Optimalfall wird so gebaut, dass in den Hausgemeinschaften eine größere soziale beziehungsweise sozioökonomische Mischung entsteht.“