Schulbesuch, 16. Juli 2020, im Rahmen der bayernweiten Schulbautour
Marlene-Reidel-Grundschule 
Mozartstraße 1
84036 Kumhausen
Schüler*innenzahl: 230 
Baujahr: 1972, Umbau 2014-15 
Architekturbüro: Delta ImmoTec GmbH

Die Schulfamilie der Marlene-Reidel-Grundschule liebt ihren Altbau von 1972, das merke ich sofort. Das helle und heitere Gebäude hat große Klassenzimmer, was die Arbeit der Lehrer*innen erleichtert: Denn statt der vom Freistaat versprochenen 24 Schüler*innen pro Klasse müssen 28 Kinder unterrichtet werden. 

2014/15 wurde die Schule generalsaniert. Seitdem kann auch die große Aula als Lernraum genutzt werden – andere Chancen wurden aber leider vergeben. Die Schulfamilie hätte sich eine bessere Verschattung der Klassenzimmer gewünscht, mehr Räume für die Jugendsozialarbeit und einen Umbau der Mensa. „In modernen Schulen gibt es eine Fensteröffnung vom Klassenraum zum Flur – warum konnte so eine Durchsicht nicht auch bei uns eingebaut werden?“, fragt Rektorin Christine Rhöse-Schmidt.

Bedauerlich! Ich fordere, dass bei einer energetischen Schulsanierung auch pädagogische Aspekte und die Wünsche der Schüler*innen und Lehrer*innen mitgedacht werden müssen!

Fotos: Ursula Sowa

Die Marlene-Reidel-Grundschule wurde 2014-2015 generalsaniert: Brandschutz, Schallschutz und Raumakustik mussten auf den neuesten Stand gebracht werden, denn der Bau von 1972 war in energetischer und bautechnischer Hinsicht in die Jahre gekommen. 

Während der Sanierung stand die Regierung von Niederbayern der Schulfamilie beratend zur Seite, es wurden zusätzliche Möglichkeiten eröffnet, wie der Umbau der Aula zum Lernraum. Auch die Bereiche für die Mittagsbetreuung wurden umgestaltet und durch einen Mehrzweckraum ergänzt.

Die Schulfamilie lernt und lehrt gern in dem Altbau, gerade die großen Klassenzimmer haben sich über die Jahre als sinnvoll erwiesen. Aber es blieben bei der Sanierung auch einige Wünsche offen: So hätte Rektorin Christine Rhöse-Schmidt gern eine Fensteröffnung von den Klassenzimmern zum Flur gehabt, die nicht umgesetzt wurde. Auch der normale Sonnenschutz genügt für den Einsatz der digitalen Tafeln nicht, mehr Verschattungsmöglichkeiten wären sinnvoll gewesen. „Sowas muss auch in einer energetischen Sanierung eingeplant werden!“, sagt Grünen-Landtagsabgeordnete Ursula Sowa bei ihrem Besuch. „Wenn eine Schule generalsaniert wird, sollten immer auch pädagogische und den Schulalltag bestimmende Faktoren und die Wünsche der Schüler*innen und Lehrer*innen mitgedacht werden, sonst ist es eine vertane Chance.“

Die Grundschule Kumhausen ist in der Jugendsozialarbeit aktiv. Auch hier fehlen nach Aussage des Kollegiums Arbeitsplätze und Aufenthaltsräume für das betreuende Personal. Die Sozialräume für die Lehrer*innen sind zu klein.

In der offenen Ganztagsbetreuung  der Schule können die Kinder auch ein Mittagessen der Lebenshilfe Landshut bekommen. „Leider ist die Mensa nicht flexibel nutzbar“, sagt Rektorin Rhöse-Schmidt. „Wir würden uns eigene Angestellte wünschen, die das Essen hier vor Ort zubereiten – wir könnten dann auch andere kommunale Einrichtungen mit versorgen.“

  • Bei einer energetischen Sanierung sollte die Chance genutzt werden, die Schule auch pädagogisch und sozial aufzuwerten. Die Wünsche der Schulfamilie für etwaige Umbauten müssen auch bei einer Generalsanierung mitgedacht werden!
  • Einer sinnvollen Verschattung wird bei vielen schulischen Bauvorhaben zu wenig Beachtung geschenkt – hier sollten die Planer auf die Erfahrungen der Lehrer*innen hören! Auch bei Umbaumaßnahmen ist eine Zusammenarbeit von Planern und Schulfamilie essentiell.
  • Ein gesundes Mittagessen ist wichtig. Es wäre ein großer Gewinn für die Schule Kumhausen, wenn vor Ort für die Kinder gekocht werden könnte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert