Nahezu völlig ins Leere liefen die Bemühungen von CSU-Gesundheitsministerin Melanie Huml um eine flächendeckende Hausarztversorgung im ländlichen Raum. Das hat sie nun vom Obersten Rechnungshof des Freistaats Bayern schwarz auf weiß bescheinigt bekommen.
„Beste Landpartie Allgemeinmedizin“ oder kurz BeLA-Programm nannte Huml ihr Anreizprogamm, das Mediziner*innen ein finanzielles Plus bot, wenn sie sich auf dem Land niederließen.
Und das taten sie auch, allerdings nicht in den ländlichen Regionen, wo man sie gebraucht hätte. Laut ORH haben seit 2015 nahezu alle geförderten Ärzt*innen (95%!) sich in Gebieten niedergelassen, die mit Praxen ausreichend oder gar überversorgt sind. Knapp zwei Drittel der Mediziner*innen antworteten bei der Befragung, dass sie ihre Praxis auf dem Land auch ohne das Anreizprogramm eröffnet hätten. So gesehen war das Programm ein ziemlicher Schlag ins Wasser. Landpartie Fehlanzeige!
Das ORH empfiehlt jetzt eine gezieltere Förderung: Geld soll es nur für Praxen in unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Regionen geben. Tatsächlich sollten solche Mitnahmeeffekte unbedingt verhindert werden. Leider sind wieder viele Gelder in Regionen geflossen, wo man sie eigentlich gar nicht hätte haben wollen – und die Regionen mit Unterstüzungsbedarf gingen leer aus.
Hoffentlich zeigt sich die Gesundheitsministerin lernfähig und passt ihr dem Grunde nach unterstützenswertes Programm den reellen Gegebenheiten an.
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