Verkehrswende? Bayerische Verkehrsministerin fährt in die völlig falsche Richtung – Ein Kommentar
Vor kurzem distanzierte sich Verkehrsministerin Kerstin Schreyer bei einer Rede im Landtag von dem Begriff Verkehrswende – mit folgender Begründung: „Ich kann den Leuten nicht sagen, sie sollen sich wenden oder verändern.“
Da kann man Kerstin Schreyer mit aller Klarheit nur eines antworten: Doch, Frau Ministerin, doch! Das müssen Sie sogar!
Wer heutzutage verantwortliche Politik betreiben will, muss die Dinge beim Namen nennen. In der Verkehrspolitik bedeutet das: Es kann nicht so weitergehen wie bisher. Immer mehr motorisierter Individualverkehr, immer mehr Autos, immer mehr Straßen, immer mehr Parkplätze, immer mehr Abgase, immer mehr Feinstaub, mmer mehr klimaschädlicher CO2-Ausstoß – das ist die grobe und ungebrochene Richtung der Verkehrspolitik bisher. Mit den bekannten Folgen: Immer mehr versiegelte Flächen, immer mehr Verkehrstote, immer mehr lungenkranke Menschen, immer mehr Umweltzerstörung, immer mehr Klimawandel usw.
Wer das ändern will, muss für die Wende und für Veränderung kämpfen. Wer das ändern will, muss auch den Menschen ehrlich sagen, dass sie sich bzw. ihr Verhalten wenden und ändern müssen. Alles andere ist verlogene Augenwischerei, die nicht unser aller Zukunft im Blick hat, sondern vermutlich nur das eigene politische Tagesgeschäft, mit dem man möglichst nicht anecken will.
Wenn die Verkehrswende nicht beherzt und mit aller Kraft angepackt wird , dann ist das nicht mehr und nicht weniger als der Freifahrtschein für die Retro-Parole „Freie Fahrt für Freie Bürger“. Und eine Kapitulation vor den notwendigen Klimazielen.