Die Bamberger Landtagsabgeordnete Ursula Sowa ist Mitglied im Untersuchungsausschuss zum Zukunftsmuseum Nürnberg. Vor allem eine hohe Spende des Investors an die CSU sowie eine regelrechte Kostenexplosion wecken bei den Oppositionsparteien schlimme Befürchtungen.
Der Bayerische Landtag hat auf Antrag von Grünen, SPD und FDP einstimmig einen Untersuchungsausschuss gegründet, der die Entscheidungen rund um das Zukunftsmuseum Nürnberg bis zur Sommerpause 2023 durchleuchten soll. Die Landtags-Grünen sind als größte Oppositionsfraktion mit zwei Abgeordneten vertreten: Ursula Sowa und Verena Osgyan (siehe Foto).
“Eine Baukostensteigerung von rund 2000 Prozent, und zwar schon vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine: das macht hellhörig”, betont die Bamberger Abgeordnete Ursula Sowa. “Noch mehr Zweifel an der Förderentscheidung entstehen, wenn man weiß, dass der Investor des Projekts 100.000 Euro an die CSU spendete.”
“Es gibt so viele kleine Kommunen in Bayern, die kämpfen um jeden Euro, um Klassenzimmer zu sanieren oder Schwimmbäder zu erhalten. Wenn sich bestätigt, dass Ministerpräsident Markus Söder zugleich in seiner Heimatstadt die ganz große Gießkanne verteilte, ist das ein Skandal.”
Das Zukunftsmuseum Nürnberg liegt inmitten der Nürnberger Altstadt und eröffnete im Herbst 2021. Es ist ein Ableger des Deutschen Museums in München und umfasst 3.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche.
Untersuchungsausschuss Nr. 4
Mit der Installation des Untersuchungsausschusses gerät die Aufarbeitung zweifelhafter Entscheidungen weiter in den Fokus. Aktuell laufen vier Untersuchungsausschüsse gleichzeitig, neben dem Nürnberger Zukunftsmuseum werden auch die Zweite Stammstrecke in München, die Masken-Deals und der NSU-Prozess ins Visier genommen.
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